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KOMPETENZ

Verwahrentgelte vermeiden - Corporate Treasurer haben die Wahl

Wie können die Corporate Treasury-Abteilungen mittelständischer Unternehmen Verwahrentgelte umgehen? Jörg Winner beschreibt mögliche Lösungsansätze, die sogar reale Renditemöglichkeiten bieten.

Juli 2021

Die Corporate Treasury-Abteilungen vieler mittelständischer Unternehmen haben ihre Liquiditätsreserven seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie noch einmal deutlich ausgebaut. Häufig wird diese Entwicklung zunehmend zu einer Herausforderung: Je länger diese Reserven ungenutzt auf Konten liegen, desto mehr reduzieren sie sich aufgrund der Verwahrentgelte. Denn immer mehr Banken erheben solche Entgelte und senken zugleich kontinuierlich die Freibeträge.

Zudem liegen die Gelder oftmals deutlich länger auf den Konten, als dies ursprünglich geplant war. „Treasurer sollten sich eine ehrliche Antwort auf die Frage geben, wie lange das Geld tatsächlich ungenutzt geparkt wird. Nicht selten dürfte diese Antwort ‚mehrere Jahre‘ lauten“, ist Jörg Winner, Leiter Unternehmen und Family Offices bei der Deka sicher.

Aus Winners Sicht können Corporate Treasurer anhand der folgenden Fragen erkennen, ob es sich für sie lohnt, nach einer Alternative zu Verwahrentgelten Ausschau zu halten:

  • Glauben Sie, dass uns Negativzinsen und Verwahrentgelte länger erhalten bleiben?
  • Achten Sie in Ihrem Unternehmen grundsätzlich auf kosteneffizientes Handeln?
  • Streben Sie bei der Verwaltung Ihrer Unternehmensfinanzen maximale Transparenz und eine einfache Handhabung an und möchten zusätzlichen Aufwand vermeiden?
  • Vertrauen Sie in Ihrer täglichen Arbeit Spezialisten?

Er resümiert: „Wer diese Fragen alle mit „Ja“ beantwortet, der hat gedanklich den ersten Schritt weg von Verwahrentgelten bereits getan. Die Deka bietet eine Reihe von alternativen, interessanten Lösungen.“

Pensionsverpflichtungen decken statt Kosten zu generieren.

Im Kern stehen zwei Strategien zur Wahl, die Potenzial für Kapitalerhalt bieten – ohne dafür mehr administrativen Aufwand als bei Verwahrentgelten betreiben zu müssen.

Bei der Entscheidungsfindung für die Auswahl der passenden Alternative zum Verwahrentgelt hilft die Deka mit einer Strategischen Allokationsplanung. Sie bildet das Herzstück des Deka-Beratungsangebotes.

Die erste Strategie ist darauf ausgerichtet, das Kapital zur Bedienung etwaiger Pensionsverpflichtungen einzusetzen. „Sollten Pensionsverpflichtungen nicht ausfinanziert sein, kann ein Teil der vorhandenen Liquidität dafür genutzt werden, um sie zu decken“, erläutert Winner. Zu berücksichtigen ist dabei, dass der Anteil des Kapitals, der für die Deckung der Verpflichtungen eingesetzt wird, als Liquiditätsreserve nicht mehr zur Verfügung steht.

Entscheidet sich ein Kunde für diese Option, kann die Deka mit einer Asset Liability Management-Studie (ALM-Studie) im Rahmen der Strategischen Allokationsplanung helfen. Im Fokus steht dabei die Frage, welche „Liabilities“, also Pensionsverpflichtungen, das Unternehmen eigentlich hat, und welche Assets dagegengesetzt werden können. „Unsere erfahrenen Pensionsspezialisten setzen für die ALM-Studie mit dem Deka Strategy Navigator ein sehr leistungsfähiges Tool ein“, unterstreicht Winner. „Es berechnet in Echtzeit alle entscheidungsrelevanten Rendite-Risiko-Kennzahlen.“

Geldanlage schafft reale Renditemöglichkeiten.

Die zweite Strategie besteht darin, sich für eine Geldanlage mit kurzer Kapitalbindung zu entscheiden. Zur Auswahl stehen verschiedenste Produkte, von Euro-Kurzläufern über Geldmarkt-Fonds bis zu Prämienstrategien, bei denen es sich im Prinzip um konservative, kostengünstig abgebildete Aktienanleihen handelt. Hier entscheidet auch die Bilanzierung des Unternehmens, welche Variante passend ist.

Dies hat auch Implikationen auf den Mantel der Anlage. Der Rahmen reicht von Publikumsfonds bis zu Pool-Spezialfonds. „Bei solchen Pool-Spezialfonds sind mehrere Anleger beteiligt“, erklärt Winner und ergänzt: „Zugleich ist zu betonen, dass jeder Anleger grundsätzlich die Wahl hat, seine Anonymität gegenüber den weiteren Pool-Anlegern zu wahren.“

Mit einem Spezialfonds können Investoren ihre Wünsche individuell abdecken. Bei der Deka ist der Mindestanlagebetrag für solche Spezialfonds mit 30 Millionen Euro vergleichsweise gering. Für kleinere Beträge werden Lösungen mit Publikumsfonds angeboten.

Weitere entscheidende Fragen, die sich das Corporate Treasury vor der Entscheidung über den Mantel und die Form der Geldanlage stellen muss, beziehen sich auf die Höhe der Renditeerwartungen sowie die Risikobereitschaft- und tragfähigkeit. Zudem gilt es zu klären, welche Restriktionen der Kunde aufgrund seiner eigenen Treasury Guidelines hat.

Externe Orientierung über die Märkte.

Jede Investment-Entscheidung bietet bestimmte Vor- und Nachteile. Welche Anlage sich am Ende für das eigene Unternehmen am besten eignet, ist für die Treasury-Abteilungen vieler mittelständischer Unternehmen zunehmend schwer zu entscheiden. Denn der Markt wird immer komplexer und die Aufgabe, mit einem kurzfristigen Anlagehorizont Renditen zu generieren, entsprechend anspruchsvoll. Ohne die fachkundige Unterstützung externer Asset Manager, welche die Märkte engmaschig begleiten, ist dies kaum zu bewältigen.

„In den vergangenen Monaten stellen wir in Gesprächen mit mittelständischen Corporate Treasury-Abteilungen die wachsende Erkenntnis fest, dass die Verwahrentgelte zumindest in den nächsten Jahren bleiben werden.“

Jörg Winner

Leiter Unternehmen und Family Offices.

Mehr Chancen bei minimaler Komplexität.

Die Deka bietet eine große Beratungs- und Unterstützungsbandbreite für sämtliche Verwendungsarten des liquiden Kapitals – unabhängig davon, ob damit Pensionsverpflichtungen bedient werden oder das Kapital für eine kurzläufige Geldanlage verwendet wird. Im Gegensatz zum Verwahrentgelt verfolgt die Deka mit ihren Fondslösungen das Ziel, eine gewisse Rendite zu erzielen, zumindest aber eine schwarze Null. Ein entscheidender Vorteil der Deka-Beratungslösung liegt in der Komplexitätsreduzierung. Winner und sein Spezialistenteam verfolgen stets das Ziel, den administrativen Aufwand für den Kunden ebenso gering zu halten, als würde er sich für eine Anlage mit Verwahrentgelt entscheiden. Der einzige wirkliche Zusatz-„Aufwand“ besteht demnach in der initialen Kontaktaufnahme und Abstimmung mit der Deka.

Schnelle Verfügbarkeit und hohe Flexibilität innerhalb der Anlagerichtlinien des Kunden.

„Im Rahmen der beim Kunden herrschenden Anlagerichtlinien können wir viele verschiedene individuelle Lösungen bereitstellen“, stellt Winner die Flexibilität des Deka-Beratungsangebotes heraus. „Für die Kunden ist es wichtig, dass sie im Bedarfsfall innerhalb kürzester Zeit an ihr Geld kommen. Alle unsere Fondslösungen im Rahmen der Geldanlage bieten die rechtliche Möglichkeit, innerhalb von zwei Tagen auf das Kapital zugreifen zu können.“ Damit eignen sich die von der Deka gebotenen Lösungen sogar für das operative Cash Management. Für die strategische Liquiditätsreserve mit einem Verfügbarkeitshorizont ab 30 Tagen passen sie erst recht. Auch beim möglichen Anlagehorizont herrscht eine große Variabilität von einem bis zu mehreren Jahren.

Unterstützung auch bei der Weiterentwicklung von Anlagerichtlinien.

Die Strategische Allokationsplanung ist das Herzstück des gesamten von der Deka angebotenen Entscheidungsfindungsprozesses. In seinem Rahmen unterstützt die Deka auch bei der Erstellung beziehungsweise Überprüfung der kundenspezifischen Anlagerichtlinien. Dabei wird unter anderem definiert, welche Assetklassen komplett ausgeschlossen sind und welche Notwendigkeiten hinsichtlich der zeitlichen Verfügbarkeit des Kapitals bestehen, nicht zuletzt unter Legal Maturity-Gesichtspunkten. Im Ergebnis der Strategischen Allokationsplanung sprechen die Experten der Deka dann ihre konkrete Empfehlung für die Verwendung der Gelder aus. Als Asset Manager begleitet die Deka die Kunden auch während der gesamten Laufzeit der Anlagen kontinuierlich.

Verwahrentgelte: Planungssicher, aber kostenintensiv.

Natürlich besteht für Treasurer auch die – allerdings kaum zu empfehlende – Option, Verwahrentgelte zu akzeptieren und zu bezahlen. Winner bezeichnet diesen finanziellen Aufwand als „Lagerkosten für Liquidität“. Bei dieser Variante wissen Treasurer zumindest ganz genau, womit sie planen können. Diese Planungssicherheit ist allerdings zunehmend teuer erkauft.

Mittlerweile beobachtet Winner ein Umdenken: „In den vergangenen Monaten stellen wir in Gesprächen mit mittelständischen Corporate Treasury-Abteilungen die wachsende Erkenntnis fest, dass die Verwahrentgelte zumindest in den nächsten Jahren bleiben werden.“ Winner begründet dies mit konstant niedrigen Zinsen trotz des aktuell zu beobachtenden „gewissen Inflationsdrucks.“ Er ist sicher: „Die Überzeugung wird sich durchsetzen, dass Verwahrentgelte zwar bleiben, aber kein Schicksal sind, das man als Treasurer einfach akzeptieren muss. Umso stärker wird die Nachfrage nach Alternativen weiter steigen.“

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