Impuls
Aktienanlage – Fundamentaldaten wieder im Fokus.
Die breite Aktienhausse ist vorbei – viele Titel haben jedoch weiterhin gute Aussichten, nur haben sich die Marktgegebenheiten geändert. Für Investoren bedeutet dies, dass die Analyse von Fundamental- und Unternehmensdaten wieder stärker in den Vordergrund rückt. Vor allem für Value-Aktien sehen die Spezialisten der Deka gute Perspektiven.
Juli 2023
Nach über 40 Jahren fallender Zinsen sollten institutionelle Investoren ihre Portfolios neu ausrichten. „Denn die Kapitalflut durch die Notenbanken, die den gesamten Markt treibt, gibt es nicht mehr“, so Dr. Michael Wegener, Leiter Quantitative Produkte bei der Deka. „Stattdessen werden Einzeltitel wieder stärker im Fokus stehen und die Fundamentaldaten sowie die individuellen Unternehmensdaten in den Vordergrund rücken.“
Sven Thießen, Leiter Quantitative Aktienprodukte, bestätigt dies: „In der Vergangenheit haben vor allem Growth-Aktien und Unternehmen mit gehebeltem Geschäftsmodell aus den günstigen Kapitalkosten Nutzen gezogen und konnten trotz teilweise unprofitabler Geschäftsmodelle hohe Kurszuwächse verzeichnen.“ Aufgrund der Nullzinspolitik war es für viele Unternehmen daher verlockend, viele Schulden aufzunehmen, um etwa die Eigenkapitalrendite zu erhöhen. Doch die geänderten Rahmenbedingungen haben die Kapitalkosten für Unternehmen deutlich erhöht. Vor allem die Bewertungen von Wachstums- oder Techaktien leiden unter den neuen Umständen. „Nun dürften vor allem die Bewertungen, die Qualität der Unternehmen und eine Kontrolle der Risiken wichtig werden.“ Denn historisch betrachtet, so der Deka-Experte, zeigen Unternehmen mit diesen Eigenschaften in einem Umfeld mit erhöhten Risiken eine größere Stabilität als der Rest des Marktes.
Umso wichtiger ist es, bei Nutzung von Faktoren auf einen erfahrenen quantitativen Asset Manager wie die Deka zurückgreifen zu können. „Wir bieten seit über 20 Jahren quantitativ gemanagte Investmentlösungen an und zählen in Deutschland zu den größten Anbietern in diesem Bereich“, wie Michael Wegener aufzeigt. „Durch die Beimischung von Aktienfaktoren zu Basisportfolios können wir optimal auf die individuellen Vorgaben und Rendite-Risiko-Profile einzelner Investorengruppen sowie unterschiedlicher Marktumfelder eingehen.“
Sven Thießen, Leiter Quantitative Aktienprodukte
Dr. Michael Wegener, Leiter Quantitative Produkte
In der derzeitigen Situation empfehlen sich laut Sven Thießen vor allem die Faktoren Value, Quality und LowRisk, um bei der Aktienauswahl die richtigen Unternehmen zu finden. „Nach vielen Jahren Dominanz durch Growth-Aktien erwarten wir künftig wieder eine längerfristige Outperformance durch Value-Aktien. Im Gegensatz zum breiteren Aktienmarkt entwickeln sich Value-Ansätze in Zeiten steigender Zinsen sehr positiv. Dies lässt sich auch historisch sehr gut nachvollziehen“, so Thießen. Klassische Value-Kennzahlen sind etwa das KGV, das Kurs-Buchwert-Verhältnis oder das Unternehmenswert-Cashflow-Verhältnis. Um sicherzustellen, dass dabei tatsächlich auch günstige und nicht etwa billige Aktien im Portfolio landen, bezieht die Deka jedoch noch weitere Faktoren in die Analyse mit ein. Aktien mit dem Quality-Faktor etwa verfügen über ein profitables Geschäftsmodell mit stabilen Cashflows. Da sie außerdem weniger abhängig von konjunkturellen Faktoren sind und ihre Preissetzungsmacht es ihnen erlaubt, Preissteigerungen weiterzugeben, können sie in Zeiten hoher Zinsen und Inflation eine gute Wahl sein.
Die gestiegenen wirtschaftlichen und geopolitischen Unwägbarkeiten machen es jedoch erforderlich, zusätzlich auch noch LowRisk-Faktoren zu berücksichtigen. So können die Volatilität und mögliche Draw-Downs reduziert und ein möglichst schwankungsarmes Portfolio mit optimierter Sharpe-Ratio konstruiert werden, das die Rendite-Risiko-Budgets der Investoren bestmöglich ausnutzt.
