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„Beim Zugang zu Alternative Credit führt kaum ein Weg an der Deka vorbei“

Achim Tenschert und Luca Ulrich, Leiter beziehungsweise Portfoliomanager Strukturierte Geldmarkt- und Kreditprodukte bei der Deka, erläutern im Gespräch, wie institutionelle Investoren Zugang zu den für sie am besten geeigneten Alternative Credit-Transaktionen erhalten – und worauf es dabei ankommt.

Juli 2021

Herr Tenschert, „Alternative Credit“ ist kein geschützter Begriff, das Anlageuniversum entsprechend groß. Auf welche Art von Transaktionen fokussiert sich die Deka?

Achim Tenschert: Wir fokussieren uns auf Transaktionen im Immobiliensektor und hier insbesondere auf Erbbaurechtbesicherte Anleihen. Die Deka zählt in diesem Bereich zu den führenden Adressen hierzulande. Wir verfügen über eine jahrzehntelange Erfahrung bei strukturierten Anlagelösungen und besitzen als großes, renommiertes Haus sämtliche Inhouse-Ressourcen, zum Beispiel im Hinblick auf die Regulatorik, um unseren Kunden ein Full-Service-Paket zu bieten.

Sind solche Transaktionen für jeden institutionellen Anleger geeignet?

Luca Ulrich: Den größten Bedarf haben zweifellos Versicherungen, Pensionskassen und Versorgungswerke. Sie sind in den letzten Jahren mit der deutlich gestiegenen Problematik der Durationslücke konfrontiert und daher auf der Suche nach langlaufenden, besicherten Anleihen, welche die Asset Liability-Forderungen erfüllen. Diese Anleger – vor allem Versicherungen – unterliegen vielfältigen regulatorischen Anforderungen, insbesondere dem europäischen Aufsichtsregime Solvency II. Eine unserer zentralen Leistungen besteht darin, dass wir solche Transaktionen für diese Anleger Solvency II-gerecht ausgestalten und damit erwerbbar machen.

„Eine unserer zentralen Leistungen besteht darin, dass wir solche Transaktionen für diese Anleger Solvency II-gerecht ausgestalten und damit erwerbbar machen.“

Luca Ulrich

Portfoliomanager.

Achim Tenschert: Diese Solvency II-gerechte Ausgestaltung greift bei den Erbbaurechts-Transaktionen in besonderer Weise, und das macht unser Angebot vor allem für den oben bereits genannten Kundenkreis so interessant: Im Falle der von uns im Erbbaurecht strukturierten Alternative Credit-Transaktionen erreichen wir für die Kunden eine Doppelbesicherung. Das Nominal der Kreditsumme ist besichert mit dem Grundstück, der Zins mit dem darauf stehenden Gebäude. Diese zweifache Besicherung macht solche Transaktionen unter Solvency II-Aspekten besonders. Denn diese Konstruktion senkt die Eigenkapitalunterlegungsanforderungen. Das ist ein entscheidender Vorteil für die Investoren.

„Diese zweifache Besicherung macht solche Transaktionen unter Solvency II ­Aspekten besonders.“

Achim Tenschert

Leiter Strukturierte Geldmakt- und Kreditprodukte.

Stichwort Besicherung: Welche Art von Underlyings kommt für die Deka grundsätzlich in Frage?

Luca Ulrich: Unser Ziel ist es nicht, Produkte erwerbbar zu machen zum Beispiel mit einer zweistelligen Rendite pro Jahr. Denn dies wäre der Wertbeständigkeit abträglich. Wir suchen vielmehr sehr gezielt nach einem langfristigen, werthaltigen Underlying, dem wir eine hohe Bonität beimessen können. Insbesondere Erbbaurechts-Grundstücke haben sich hierbei als sehr werthaltig erwiesen. Grundsätzlich können wir als Deka aber diverse Underlyings für unsere Kunden erwerbbar machen.

Achim Tenschert: Darin unterscheiden wir uns grundlegend von kleineren Alternative Credit-Playern im Markt: Solche Boutiquen fokussieren sich gezielt auf eine kleine, thematisch eng eingegrenzte Auswahl von Underlyings. Denn nur diese speziellen Vermögenswerte können sie abbilden, das heißt in Form von Inhaberschuldverschreibungen investierbar machen. Bei uns ist das anders: Wir haben das komplette Know-how mit den entsprechenden Ressourcen, um grundsätzlich alle Arten von Underlyings schnell und regelkonform für institutionelle Anleger investierbar zu machen.

Warum lohnt es sich für Anleger, über die Deka Zugang zu Alternative Credit zu suchen?

Luca Ulrich: Unser Team verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung mit verbrieften und strukturierten Produkten. Wir kommen ursprünglich aus dem liquiden Bereich strukturierter Produkte, wie Asset Backed Securities (ABS) oder Collateralized Loan Obligations (CLO). 2016 haben wir dann sehr frühzeitig als Pionier begonnen, Alternative Credit auch im illiquiden Bereich für institutionelle Kunden zu erschließen. Wir verfügen also über ein engmaschiges, über Jahrzehnte gewachsenes Netzwerk aus Investmentbanken, Ratingagenturen, Rechtsanwaltskanzleien, Unternehmenskunden und Family Offices. Aus diesem Netzwerk bekommen wir pro Jahr rund 100 Private Market-Transaktionen gezeigt. Am Ende wählen wir davon fünf bis maximal zehn aus. Die in diesem Magazin aufgeführten bilden davon nur eine kleine, aber repräsentative Auswahl.

Achim Tenschert: Wir sind in der glücklichen Lage, für die meisten unserer Projekte Exklusivität anbieten zu können hinsichtlich der Strukturierung und Platzierung. Das ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit sowie Beziehungspflege und verschafft uns ganz entscheidende Vorteile am Markt.

Luca Ulrich: Bedingt durch das strukturelle Niedrigzinsumfeld in Europa nimmt der Bedarf an den in Frage kommenden Transaktionen zu. In diesem Zusammenhang wird es ein immer härterer Wettkampf werden, Transaktionen exklusiv vom Originator zugeteilt zu bekommen. Um den Zuschlag zu erhalten, kommt es dann ganz entscheidend auf folgende Fragen an: Wer verfügt über die besten internen Prozesse, solche Transaktionen in relativ kurzer Zeit auch erwerbbar zu machen? Wer ist so flexibel und leistungsfähig, sämtliche Arten von Underlyings abzubilden? Ressourcen im Front-, Middle- und Back Office geben hier ebenso den Ausschlag wie Größe, Reputation und Netzwerk. Bei allen diesen Aspekten können wir als Deka deutlich punkten. Und das ist ein entscheidender Vorteil im Wettbewerb.

Über welche Volumina sprechen wir bei solchen Transaktionen?

Achim Tenschert: Wir sprechen hier über großvolumige Strukturierungen ab 250 Mio. Euro für große institutionelle Anleger. Für diese Investoren ist unser exklusiver Zugang ausgesprochen wichtig. Beim qualifizierten Zugang zu Alternative Credit in Deutschland, vor allem bei Erbbaubesicherten Projekten, führt also kaum ein Weg an der Deka vorbei. Hier kombinieren wir sämtliche der oben genannten Vorteile mit unserer vieljährigen und entsprechend fundierten Expertise.

Wie stellen Sie sicher, dass Sie die passenden Transaktionen für Versicherungen, Versorgungswerke und Pensionskassen identifizieren?

Luca Ulrich: Aufgrund der oftmals langjährigen Kundenbeziehungen wissen wir sehr gut, welche Investments für unsere Kunden interessant sein könnten, gerade im Hinblick auf die jeweilige Präferenz hinsichtlich Risiko-Rendite-Profil, Laufzeit und Underlyings. Als Asset Manager haben wir eine besondere Sorgfaltspflicht, und im Rahmen dieser Sorgfaltspflicht prüfen wir sehr genau, welche Projekte für unsere Kunden möglich sind. Diese sprechen wir aber wirklich erst dann an, wenn wir hundertprozentig von der Transaktion überzeugt sind und umfangreiche Due Diligence-Prüfungen (auch vor Ort) vorgenommen haben. 

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