Abnahme

Geduld und Langfristigkeit zahlen sich aus

LowRisk-Strategien gewinnen an Interesse

Die Entwicklungen der LowRisk-Strategien werden angesichts wachsender wirtschaftlicher Unsicherheiten für institutionelle Investoren immer interessanter. Außerdem eröffnen sie Perspektiven, das Aktienportfolio risikoeffizient zu erhöhen.

September 2021

Mancher Beobachter mag in der zweiten Jahreshälfte 2020 an der Sinnhaftigkeit von LowRisk-Strategien gezweifelt haben. Die meisten globalen Aktienmärkte kannten in diesem Zeitraum nur eine Richtung: Aufwärts. Die LowRisk-Strategien der Deka haben an dieser Performance jedoch nur bedingt partizipiert. Mittlerweile – nach der Entwicklung im ersten Halbjahr 2021 – zeigt sich allerdings, dass diese Strategien nichts an Aktualität und Attraktivität eingebüßt haben.

„Das Konzept der LowRisk-Portfolios basiert auf den Überlegungen des Faktor-Investings: Jede Aktie verfügt über bestimmte Merkmale, die Einfluss auf ihre Rendite oder ihr Risiko, abseits des Beta, haben. Solche Merkmale und ihre Auswirkungen werden in der Kapitalmarktforschung beschrieben und sind statistisch nachweisbar“, erläutert Denis Friess, Leiter Institutionelle Quantitative Mandate & ETF bei der Deka. Eine möglichst optimale Mischung dieser verschiedenen Faktoren dient dem Erreichen mehrerer Ziele: Einer günstigeren Bewertung des LowRisk-Portfolios im Vergleich zum breiten Markt, gemessen am MSCI World Net Return in Euro, zugleich einem höheren Wachstum, reduziertem Risiko sowie höherer Qualität und Profitabilität der Unternehmen im Portfolio. Hinzu kommt noch ein höheres Momentum. Dies ist deswegen sinnvoll, weil Aktienmärkte langfristig steigen. Zu guter Letzt ist auch eine im Durchschnitt geringere Marktkapitalisierung wünschenswert, weil kleinere Unternehmen im Durchschnitt besser performen.

„Es ist zwar kaum möglich, alle diese Ziele zugleich vollumfänglich zu realisieren“, sagt Friess. „Aber mit unseren quantitativen, faktorbasierten Methoden auf Basis des LowRisk-Ansatzes sind wir in der Lage, eine solche Mischung aus verschiedensten Aktien zusammenzustellen, die in ihrer Gesamtheit diesen Zielen zumindest so nah wie möglich kommt.“

Momentum und LowQuality dominierten zweites und drittes Quartal 2020

In den knapp zwölf Monaten zwischen dem Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 und dem Februar 2021 wurden die faktorbasierten LowRisk-Strategien der Deka einem harten sowie anspruchsvollen Praxistest unterzogen. „Vor allem zwei Faktoren waren die Triebfedern des Aktienmarktes für die Zeit von März bis Oktober 2020: Momentum und Low Quality“, erklärt der Deka-Experte. So erzielte der Technologiesektor in diesem Zeitraum eine deutliche Outperformance gegenüber allen anderen Sektoren. Allerdings wurde diese Entwicklung nicht breit getragen, sondern basierte auf der Kurs-Performance weniger US-Technologietitel.

„Da Aktienmärkte langfristig steigen, ist und bleibt es ausgesprochen sinnvoll, in einem Portfolio Momentum zu transportieren. Allerdings gilt es, die Stärke des Momentums bei Einzelwerten zu unterscheiden. So meiden wir die ‚High Momentum‘-Titel, also genau die rund zehn Prozent der Aktien, die zwischen März und Oktober 2020 am stärksten angestiegen sind. Denn hier besteht die Gefahr von Übertreibungen nach oben, die sich schnell wieder anpassen können.“

Denis Friess

Leiter Institutionelle Quantitative Mandate & ETF

Hingegen liefen Aktien mit positivem, aber gemäßigtem Momentum, der Performance der High Momentum-Titel deutlich hinterher. Zusammen mit der zeitgleichen Dominanz des Faktors „Low Quality“ führte dies zu einer ausgeprägten relativen Underperformance der LowRisk-Strategien im Vergleich zum breiten Markt.

Faktorenverschiebungen zum Jahreswechsel 2020/2021

Die Wahl von Joe Biden zum Präsidenten der USA sowie die massiven Konjunkturprogramme in Kombination mit weiter anhaltenden Stützungsmaßnahmen der Notenbanken führten dann zum Jahresende 2020 zu Veränderungen bei den treibenden Faktoren. Der Deka-Fachmann ordnet die Entwicklungen von November 2020 bis Februar 2021 wie folgt ein: „Was viele Marktteilnehmer in dieser Zeit als „Value“ wahrgenommen haben, stellte sich in Wahrheit als ein nochmaliger deutlicher Bedeutungsverlust des Faktors „Quality“ heraus. Einer der schwächsten Faktoren in diesem Zeitraum war zudem ein „Niedriger DrawDown“, ein ganz zentraler und übergewichteter Faktor im LowRisk-Modell. Für niedrige Beta-Faktoren und engere Kursbandbreiten galt dasselbe.“ Im Ergebnis hinkte auch in diesem Zeitraum die Performance der LowRisk-Strategien der Deka dem breiten Markt hinterher.

Friess resümiert: „Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass jede Art von Risikoparametern die Performance in den knapp zwölf Monaten zwischen März 2020 und Februar 2021 deutlich eingeschränkt hat. Umgekehrt sind Aktien mit „High Risk“ äußerst stark gelaufen. Wie tragfähig und langfristig diese Entwicklung ist, bleibt allerdings fraglich. Mit Energie, Banken und Autoherstellern waren es nicht umsonst Sektoren, die vor extremen strukturellen Umbrüchen stehen.“

Normalisiertes Umfeld seit Februar 2021 bestätigt LowRisk

Die Entwicklung spätestens seit Februar 2021 deutet laut Friess „darauf hin, dass sich nach den pandemiebedingten Verzerrungen und Sonderentwicklungen mittlerweile wieder eine Normalisierung vollzieht.“ Die Wertentwicklung des Deka-Globale Aktien LowRisk verläuft seit Anfang März 2021 in etwa parallel zum breiten Markt, gemessen am MSCI World Net Return in Euro. Zugleich ist die Volatilität in diesem Zeitraum in Relation um gut ein Drittel geringer. Und die für LowRisk-Strategien zentrale Kenngröße Sharpe Ratio fällt im bisherigen Jahresvergleich sogar eindeutig höher aus als im MSCI World Net Return in Euro. „Echte Substanz wird an den Märkten wieder wichtiger und relativiert zumindest die vermeintliche Attraktivität reiner Zukunftsvisionen“, unterstreicht Friess. „So haben diejenigen Werte in den LowRisk-Portfolien der Deka im zweiten Quartal 2021 besonders gut abgeschnitten, die in diesem Zeitraum auch überzeugende Gewinne erzielen konnten.“

Er ist mit dieser Entwicklung sehr zufrieden und sieht sie als Bestätigung für die ungebrochene Berechtigung des LowRisk-Ansatzes in der langfristigen Perspektive: „Es ist von zentraler Bedeutung, den Blick weg von dem Kalenderjahr zu nehmen und auf längere Zeiträume zu schauen. Dann wird die Risikoaversion des LowRisk-Ansatzes zu einem Outperformance-Aspekt.“

Der Grund dafür liegt in der LowRisk-Anomalie. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass in einer Baisse typischerweise offensivere Titel stärker unter Druck geraten. Hier sind LowRisk-Strategien aufgrund der Risikomerkmale häufig weniger stark investiert beziehungsweise ziehen sich rechtzeitig aus ihnen zurück. Damit können sie sich in Krisenzeiten zwar nicht vollständig von der Marktentwicklung entkoppeln. Aber da sie in den Verlustbringern weniger stark investiert sind, brauchen sie auch weniger Performance in der Erholung, um die Rücksetzer auszugleichen.

Beruhigung fürs Portfolio durch LowRisk könnte sogar noch gefragter werden

„Zwar ist die gegenwärtige Phase an den Aktienmärkten als ausgesprochen positiv zu bezeichnen, aber die wirtschaftlichen Unsicherheiten nehmen eher noch zu, und entsprechend stärker als in den Jahren vor 2020 wird es für institutionelle Anleger wieder darauf ankommen, sich auf solche Rücksetzer an den Aktienmärkten einzustellen“, warnt Friess. Damit eignen sich LowRisk-Strategien gerade in den kommenden Jahren als eine sinnvolle mögliche Alternative für institutionelle Investoren, die aufgrund fehlender Erträge auf der Zinsseite dringend auf Aktien angewiesen sind. „Die LowRisk-Strategie kann dabei helfen, eine Aktienanlage auch im schwierigen Umfeld durchzuhalten“, erläutert der Experte.

Friess und das Fondsmanagement haben aufgrund der zeitweisen Underperformance im Vorjahr dennoch ihre Schlussfolgerungen aus den dynamischen Entwicklungen von März 2020 bis Februar 2021 gezogen und gewisse Adjustierungen vorgenommen. Das Konzept als solches hat sich für ihn bewährt: „Es geht darum, richtige Strategien auch in Zeiten großer Marktverwerfungen durchzuhalten“. Kunden, die im gesamten Zeitraum seit März 2020 dieser Maxime einer ruhigen Hand gefolgt sind, haben nach Friess‘ Aussage davon besonders profitiert.

Unabhängig von Favoritenwechseln

Für die Zukunft sieht er die LowRisk-Strategien gut aufgestellt und weist in diesem Zusammenhang auch auf die Unabhängigkeit von Favoritenwechseln an den Märkten hin: „Es ist nicht entscheidend, ob in einer bestimmten Marktphase Growth- oder Value-Titel dominieren. Wir bieten ein zeitgemäßes Multifaktor-Produkt, das sich der Marktentwicklung jeweils anpasst. Für die Optimierung der Sharpe Ratio ist es unerheblich, ob gerade Value- oder Growth-Titel dominieren.“

Und diese Optimierung der Sharpe Ratio kann letztlich dazu beitragen, dass institutionelle Investoren ihre Aktienquote in Form eines risikoeffizienten Aktienportfolios erhöhen können – in dem strukturellen Niedrigzinsumfeld der Gegenwart kann dies ein wichtiger Vorteil sein.

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