Abnahme

Deka-Institutionell Defensive Equity

Defensives Aktienportfolio für VAG-Anleger

Die regulatorischen Vorgaben für die Kapitalanlagen der Versicherungsbranche sind streng. Mit einer neuen VAG-optimierten Aktienstrategie können Investoren ihre Eigenkapitalunterlegung signifikant reduzieren.

März 2021

Die Herausforderungen für VAG-Anleger sind komplex. Speziell für Lebensversicherer wird die Kapitalanlage immer anspruchsvoller. Denn die europäische Solvency II Regulierung verpflichtet die Versicherer bekanntlich, Eigenkapital gemäß den Risiken vorzuhalten, die sie im Versicherungsgeschäft und in der Kapitalanlage eingehen. Aufgrund der überwiegend langlaufenden Garantieversprechen reicht eine Anlage am Rentenmarkt bis auf weiteres nicht aus, um die erforderlichen Renditen zu generieren.

„Es ist für Versicherer anspruchsvoll, die für die langfristigen Garantien notwendigen Renditen überhaupt noch zu erwirtschaften, weil die dafür notwendigen Instrumente mit Eigenkapital zu unterlegen sind“, betont Dirk Wiegelmann, Leiter des Deka-Kompetenzteam VAG-Investoren. Denn angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes lässt sich mit vermeintlich risikoarmen, festverzinslichen Anlagen kaum noch Rendite erzielen. Im Gegenteil. Viele Staatsanleihen aus dem Euroraum rentieren längst im negativen Bereich.

Die Anlageklasse Aktien verspricht auch für institutionelle Anleger mit konservativem Risikoverständnis mehr Rendite, stellt jedoch aus regulatorischer Sicht eine Herausforderung dar. Denn je riskanter ein VAG-Anleger das Geld seiner Kunden anlegt, desto mehr Eigenkapital muss er dafür vorhalten. So gilt für Aktien aus dem EU- und OECD-Raum eine durchschnittliche Eigenkapitalunterlegung von 39 Prozent, die zu steigendem Eigenkapitalbedarf und damit steigenden Kapitalkosten führt. Auch aus diesem Grund sind Aktienanlagen in den Portfolien der Solvency II Anleger eher unterrepräsentiert. Laut einer Berechnung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) lag die Aktienquote zum Stichtag 31. Dezember 2019 lediglich bei 5,2 Prozent.

Rollierende Absicherungsstrategie.

Mit dem Deka-Institutionell Defensive Equity gibt es nun eine auf die speziellen Bedürfnisse von Versicherungsunternehmen ausgelegte Strategie, mit der VAG-Anleger ihr Aktienengagement deutlich ausbauen können. „Durch die rollierende Absicherungsstrategie kann sich die Höhe des nach Solvency II zu hinterlegenden Eigenkapitals erheblich reduzieren“, erläutert Frank Salchow, Produktexperte bei der Deka, den innovativen Ansatz.

Bereits im Herbst 2020 hat die Deka die Strategie in einem Spezialfondsmandat umgesetzt. Anfang 2021 erfolgte die Auflage des Publikumsfonds Deka-Institutionell Defensive Equity Europe. „Unsere Strategie baut damit die Brücke, eine Aktienanlage in Einklang mit der Regulatorik unserer Investoren erwerbbar zu machen“, sagt Wiegelmann.

Deutliche Reduzierung der Eigenkapitalunterlegung möglich.

Backtests der Deka ergaben für die bisher umgesetzten Varianten eine deutliche Reduzierung der Eigenkapitalanforderungen in Abhängigkeit vom gewählten Sicherungsniveau: in der etwas offensiveren Variante der Spezialfondslösung um ca. 50%, gegenüber einem ungesicherten Vergleichsportfolio - im Publikumsfonds mit einem höheren Sicherungsniveau ergab die Eigenkapitalunterlegung im Backtest sogar eine Reduzierung um bis zu zwei Drittel. Wichtig dabei: Die angestrebte Verringerung der SCR-Kapitalanforderung kann nicht garantiert werden und sollte im Vorfeld der Investition mit dem eigenen Wirtschaftsprüfer abgestimmt werden.

Konkret ermöglicht die Defensive Equity-Strategie die Partizipation am Kurspotenzial ausgewählter Aktienmärkte. Nach oben macht die Strategie die Wertentwicklung zwar nicht 1:1 mit. Der Fokus liegt vielmehr auf der Abfederung von Kursverlusten in fallenden Märkten. Möglich macht das eine Collar-Strategie: das heißt, die Kombination aus dem täglichen Kauf einer Verkaufsoption und dem Verkauf einer Kaufoption zur Absicherung der bestehenden Aktienposition. Durch den Einsatz der Optionen wird ein Portfolio erzeugt, dessen maximales Gewinn- und Verlustpotenzial vorab definiert ist. „Die Basispreise der Optionen werden so gewählt, dass sie ‚aus dem Geld‘ sind. So stellen wir sicher, dass Anleger einerseits an einer positiven Wertentwicklung des Portfolios beteiligt sind, andererseits aber auch Kursverluste nur bis zu einem gewissen Prozentsatz tragen müssen“, erklärt Wiegelmann.

Die Strategie ist so aufgebaut, dass die gekauften Puts zur Anerkennung als Risikominderungstechnik eine Laufzeit von mindestens einem Jahr haben. „Bei gesetztem Absicherungsniveau wird die Partizipation variabel, also abhängig von der erzielbaren Prämie, definiert, um eine kostenneutrale Strategie zu erreichen“, ergänzt Salchow.

Auch maßgeschneiderte Lösungen umsetzbar.

Das Aktienportfolio bildet im Publikumsfonds den EuroStoxx 50 ab, beim bestehenden Spezialfonds handelt es sich um ein globales Portfolio. In Rahmen von Spezial- und Masterfonds können maßgeschneiderte Defensive Equity-Strategien aber auch kundenindividuell umgesetzt werden. Wichtige Voraussetzung: Es muss einen liquiden Optionsmarkt zum nachgebildeten Aktienindex geben.

Die Strategie ist einfach implementierbar. „Die Overlay-Lösung kann für bestehende und aufzubauende Portfolien mit geringem Aufwand angewandt werden“, erläutert Deka-Experte Salchow. Wesentliche Parameter der Strategie wie Aktienmarkt, Nachhaltigkeitskriterien, Sicherungsniveau oder die Ausgestaltung des Collars als Zero-Cost- oder Fix-Strike-Variante können die Investoren individuell bestimmen.

Für VAG-Anleger ist die Strategie auch noch aus einem anderen Grund interessant: „Wir bieten alles aus einer Hand“, sagt Wiegelmann. „Als Asset Manager, Asset Servicer und KVG-Partner kennen wir die aufsichtsrechtlichen Vorgaben für Versicherer und liefern das Komplettpaket, angefangen vom Portfoliomanagement, über spezialisierte Leistungen vom Risikomanagement bis hin zum regulatorisch-konformen Reporting.“

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