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Wie Währungen die Performance bewegen.
Währungsschwankungen können insbesondere bei Fonds mit hohem US-Tech-Anteil temporär die Rendite beeinflussen. Langfristig gleichen sich diese Effekte aus – ein Grund, warum Deka-Fondsmanager auf langfristige Anlagestrategien setzen, statt auf kostenintensive Währungsabsicherungen.

September 2025
Die Rendite, die ein Fonds abwirft, hängt nicht nur von der richtigen Mischung von Aktien und Anleihen ab. Auch die Währung, in der er notiert, kann zumindest vorübergehend eine wichtige Rolle spielen. Das gilt aktuell besonders für Fonds, die stark auf Chipaktien aus den USA setzen – auch Deka-Produkte zählen dazu. Der Wechselkurs kann hier Renditebooster oder Renditebremse sein. Aber muss man darauf reagieren?
Für Euro-Anleger gilt die einfache Faustregel: Steigt der US-Dollar zum Euro, erhöhen sich die in US-Dollar erzielten Gewinne nach Umrechnung in Euro. Fällt der Dollar, schrumpfen sie. In einem volatilen Tech-Segment wirkt das wie ein Verstärker. Beispiel: Verlieren US-Techwerte zehn Prozent und die US-Währung fällt parallel um fünf Prozent, kommen in Euro schnell minus 15 Prozent zusammen. Umgekehrt kann ein fester Dollar schwächere Aktienmonate abfedern.
„In der Regel sichern Fondsmanager das Währungsrisiko nur gering ab“, erläutert Christoph Witzke, Leiter des CIO-Office und Fondsmanager bei der Deka. Der Grund: „Unsere Anlagestrategie ist nicht auf ein Jahr ausgerichtet, sondern auf eine langfristige Vermögensanlage. Und wenn man sich die letzten 20 Jahre betrachtet, spielt die Währungsentwicklung nur eine untergeordnete Rolle.“ Witzke belegt das, indem er auf die Relation von Euro und Dollar verweist: „Vor 20 Jahren lag der Euro-Kurs bei 1,20 Dollar, aktuell ist er bei 1,16 Dollar. Und vor zehn Jahren waren wir ebenfalls bei 1,20 Dollar.“ Dazwischen kann es auch volatile Trends geben. So wertete der Euro in den Jahren 2017/18 deutlich auf. US-Aktien liefen in Dollar ordentlich, doch nicht abgesicherte Euro-Anleger erzielten geringere Ergebnisse. In der Periode 2014/15 trug eine Dollar-Rally dazu bei, dass mittelmäßige US-Ergebnisse in Euro plötzlich gut aussahen. 2022 wiederum half der starke Dollar, Tech-Verluste aus Euro-Sicht abzumildern.
Da es jedoch keine klaren Trends in eine Richtung gibt, konzentrieren sich die Fondsmanager auf die Unternehmen und nicht auf die Währungsabsicherung. Zudem ist Hedging teuer. Die laufenden Kosten spiegeln grob den Zinsunterschied zwischen den USA und der Eurozone wider. Solange die US-Kurzfristrenditen höher sind, ist die Absicherung für Euro-Anleger tendenziell teurer, weshalb viele Manager entweder nicht oder nur punktuell sichern.
Das Währungsthema ist deshalb temporär eine Renditebremse – gerade bei Deka-Fonds mit hohem US-Tech-Anteil. Aber über einen langen Anlagezeitraum gleicht sich das wieder aus. Das müssen Anleger wissen, handeln müssen sie nicht.
Quelle: fondsmagazin
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