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Abnahme

Impuls

Von Erneuerbaren Energien bis Glasfaser – ein Blick auf Infrastruktur-Investments.

Europa und Deutschland befinden sich im Umbruch – das zeigt sich auch in illiquiden Anlageklassen wie Real Assets. So zählen der Ausbau und die Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur zu den großen Herausforderungen der etablierten Volkswirtschaften.

Oktober 2025

Der Ausbau und die Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur zählen weltweit zu den großen Herausforderungen – Deutschland und Europa sind dabei keine Ausnahme. Denn eine funktionsfähige Infrastruktur stellt die Versorgung der Bevölkerung mit essentiellen Dienstleistungen sicher und ist für die Wirtschaft ein wichtiger Standortfaktor, macht Dr. Susanne Dittrich, Leiterin Dachfondsmanagement Infrastruktur bei der Deka, deutlich: „Der weltweite Investitionsbedarf steigt seit Jahren konstant. Bestehende Infrastrukturen sind oftmals veraltet, Trends wie der Klimawandel und die Digitalisierung benötigen vielerorts neue Strukturen. Entsprechend hat Deutschland im März 2025 ein Sondervermögen über 500 Mrd. Euro für Infrastruktur aufgelegt. Allerdings sind im Land rund 8.000 Autobahnbrücken sanierungsbedürftig; allein der Investitionsbedarf im Bereich Autobahn-, Eisenbahn- und Energieinfrastruktur wird auf rund 400 Mrd. Euro geschätzt. Weltweit liegt der Bedarf gar bei rund 60 Billionen Euro.“ Für viele Staaten übersteigen diese Summen die ihnen zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel deutlich. Daher wurde die Einbindung von institutionellen Investoren in die Finanzierung von Infrastruktur zum globalen Trend.

Vielfältige Investmentopportunitäten.

Infolgedessen investieren immer mehr institutionelle Investoren in die Assetklasse. 2024 waren in Deutschland über 80 Prozent investiert – zum ersten Mal übertraf die Beliebtheit von Infrastruktur damit sogar die von Private Equity. Auch das verwaltete globale Vermögen steigt stetig: von rund 353 Mrd. Euro im Jahr 2014 auf fast 1.167 Mrd. im Jahr 2024 spiegelt es die Attraktivität der Assetklasse deutlich wider. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Neben dem steigenden Bedarf verfügt Infrastruktur über einige Eigenschaften, die den Anforderungen von institutionellen Investoren entgegenkommen, so Dr. Dittrich: „Core-Infrastrukturinvestments bieten regelmäßige Ausschüttungen. Dank ihres Grundversorgungscharakters und der üblicherweise langen Lebensdauer ist die Anlageklasse weitestgehend unabhängig von Marktentwicklungen. Hinzu kommt eine geringe Korrelation zu liquiden Märkten sowie eine attraktive jährliche Zielrendite.“ Anlegende sollten in diesem Zusammenhang jedoch berücksichtigen, dass auch Infrastrukturanlagen Wertschwankungen und Risiken des Kapitalverlusts unterliegen.

Dabei bietet Infrastruktur ein breites Spektrum unterschiedlicher Investmentopportunitäten, wie etwa nachhaltige Stromerzeugung, Wasseraufbereitung oder Flughäfen. „Wichtig ist eine ausreichende sektorale und geografische Diversifikation“, rät Dr. Dittrich. „Gleichzeitig werden die Sektoren Kommunikation und Erneuerbare Energien von langfristigen Megatrends geprägt: Der Klimaschutz macht Investitionen in grüne Infrastruktur wie Windprojekte unerlässlich. Mit Blick auf Kommunikation ist der Ausbau von Glasfasernetzen und 5G zwingend notwendig für die Wachstumstreiber Digitalisierung, KI und Industrie 4.0 – und eröffnet Investoren neue Möglichkeiten.“ So wird beispielsweise der jährliche Stromverbrauch in Europa laut Schätzungen bis 2030 um ca. 33 Prozent steigen. Diese Entwicklung erfordert erhebliche Investitionen in das technische Umfeld.

„Der weltweite Investitionsbedarf in Infrastruktur steigt seit Jahren konstant“

Dr. Susanne Dittrich

Leiterin Dachfondsmanagement Infrastruktur, Deka.

Unkomplizierter, effizienter Zugang.

Das größte Hindernis mit Blick auf eine stärkere Allokation sind für viele Investoren jedoch die Eintrittsbarrieren. Direktinvestitionen in einzelne Infrastrukturprojekte setzen Fachwissen und eigene Expertenteams mit entsprechendem Marktzugang voraus – eine Hürde, die für institutionelle Investoren oftmals nicht praktikabel ist. Darüber hinaus sind Direktinvestitionen oft mit hohen Einstiegsvolumina verbunden, die eine Diversifikation über verschiedene Investments verhindern. Börsengehandelte Infrastrukturanlagen sind deutlich einfacher investierbar, allerdings korreliert ihre Wertentwicklung stark mit dem allgemeinen Kapitalmarkt. Für viele Investoren ist eine Anlage über nicht-börsennotierte Infrastrukturdachfonds deshalb deutlich attraktiver, betont die Expertin. „Der Deka Infrastruktur Selektion ist speziell auf die Anforderungen institutioneller Investoren zugeschnitten. Als Dachfonds konzipiert, bietet er ein breit diversifiziertes Asset-Portfolio mit bis zu 200 einzelnen Projekten, das über die spezifischen Eigenschaften von Infrastruktur verfügt. Investoren profitieren dabei von unserem erfahrenen Investmentteam und unserem großen Partnernetzwerk, das uns einen hervorragenden Zugang sowohl zu Zielfonds als auch zu einzelnen Projekten bietet.“

In der Portfoliokonstruktion verfolgt der Deka Infrastruktur Selektion einen selektiven Ansatz: Der Fokus liegt auf Core- und Value-Added-Infrastruktur; dabei investiert er zu mindestens 60 Prozent in Europa. Mit Blick auf die sektorale Allokation machen die Segmente Erneuerbare Energien und Kommunikation zusammen mindestens 40 Prozent des Portfolios aus, um von dem Potential dieser wachstumsstarken Zukunftsmärkte zu profitieren. Der Schwerpunkt des Fonds liegt auf bestehenden Anlagen, sogenannten „Brownfields“. Da es sich hier um Projekte handelt, die bereits in Betrieb sind, entfallen Entwicklungskosten und -risiken, während die Renditen bereits bekannt und damit planbar sind. Zudem bieten sie einen unmittelbaren Cashflow. Um weiteres Renditepotential zu heben, werden zusätzlich bis zu 30 Prozent in Greenfield-Anlagen investiert, deren Errichtung noch bevorsteht. Zumeist können Anlegende aufgrund der längeren Kapitalbindung und des eingegangenen Risikos hier eine Greenfield-Prämie vereinnahmen.

„Der Bedarf an Infrastruktur ist derzeit bereits sehr hoch und wird auch künftig weiter steigen. Institutionelle Investoren können mit dieser Assetklasse an verschiedenen Megatrends partizipieren,“ fasst Dr. Dittrich zusammen und ergänzt: „Dachfondslösungen vereinen Diversifikation, Zugang zu attraktiven Projekten, administrative Effizienz und die Aussicht auf stabile Ertragsperspektiven in einem Produkt und bieten Investoren damit eine interessante Zugangsmöglichkeit in die Assetklasse, die derzeit enorm durch fiskalische Stimuli unterstützt wird und auch in Zukunft von politischen Maßnahmen profitieren dürfte.“

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