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Abnahme

Impuls

Taktgeber der digitalen Welt.

Weder künstliche Intelligenz noch autonomes Fahren funktionieren ohne leistungsfähige Chips. Die Deka- Fondsmanager Bernd Köcher und Gunnar Heinze geben Einblicke, wie sie sich angesichts schnell wechselnder Trends und eines hohen Innovationstempos in der Halbleiterbranche orientieren und bei welchen Geschäftsmodellen sie gute Anlagechancen sehen.

September 2025

Das Objekt ist kaum größer als ein Daumennagel und leuchtet im Gegenlicht in allen Regenbogenfarben. Bei dem quadratischen Plättchen handelt es sich um den nach Angaben des Herstellers TSMC weltweit leistungsfähigsten Mikrochip – und in Kürze wird er auf dem Markt erhältlich sein. Untergebracht auf ihm sind 50 Milliarden Transistoren. Damit erreicht der Winzling eine um etwa 50 Prozent höhere Systemleistung und verbraucht gleichzeitig weniger Strom. Wie viel schneller er arbeitet, hängt vom konkreten Einsatzzweck ab. Nicht nur in Computern und Mobilfunkgeräten, sondern auch in smarten Haushaltsgeräten und Autos sind die digitalen Schrittmacher nicht mehr wegzudenken.

Und fest steht: Ein neuer Fertigungsprozess für die neuen, ab Herbst in Serienproduktion gehenden 2-Nanometer-Chips verringert den CO2-Fußabdruck von Servern um etwa ein Viertel. Die Chips werden Internetanwendungen auf Mobiltelefonen beschleunigen und die Akkulaufzeit von Laptops deutlich erhöhen.

Damit läutet TSMC die nächste Runde im globalen Wettbewerb um Halbleiter ein. Derzeit sind vor allem leistungsfähige Chips für Grafikkarten gefragt. Eingesetzt werden sie, um KI-Sprachmodelle zu trainieren oder Kryptowährungen zu schürfen. Für seinen neuen Fertigungsprozess rechnet sich das taiwanesische Unternehmen daher große Umsatzchancen aus.

Womit Halbleiteraktien punkten.

Auch Bernd Köcher ist von dem Wettbewerbsvorteil durch technologische Führung, dem bewährten Geschäftsmodell und der soliden Stellung von TSMC in einem wachsenden Markt überzeugt. Die Aktie gehört zu den Top-Positionen im von ihm gemanagten Deka-Industrie-4.0-Fonds. „Um die Geschäftsaussichten des Unternehmens einordnen zu können, ist es wichtig, die Wertschöpfungsprozesse in der Halbleiterbranche zu verstehen“, erläutert der Technologieexperte sein Investment. „Fertigungsspezialisten wie TSMC agieren quasi als Outsourcingpartner von Unternehmen wie Nvidia oder AMD. Produziert werden die Bauteile dann meist von Unternehmen in Fernost. Das iPhone zum Beispiel wird nicht von Apple selbst, sondern vom chinesischen Elektronikkonzern Hon Hai hergestellt.“ Um das Geschäft für beide Seiten besser kalkulierbar zu machen, geben die Designer den Produzenten langfristige Abnahmezusagen. Wie hoch diese ausfallen, hängt wiederum von den Aufträgen der Unternehmensendkunden ab. Das sind vor allem die großen US-Unternehmen wie Meta, Alphabet, Microsoft und Amazon. Mit ihren Plänen zum Ausbau ihrer IT-Infrastruktur treiben sie derzeit das Wachstum der Halbleiterbranche voran.

„Neben dem Bedarf an schnellen Graphic Processing Units, kurz GPUs genannt, gibt es eine hohe Nachfrage nach sogenannten Rack-Scale-Lösungen, also Rechnern und Servern, die als Fertiglösung beim Aufbau von Cloudzentren und KI-Fabriken verwendet werden“, beobachtet Deka-Fondsmanager Köcher. „Diese IT-Infrastruktur ist die technische Basis, um KI-Anwendungen weiterzuentwickeln und sie anschließend kostengünstig am Markt zu betreiben.“

Datenmengen steigen rasant.

Ohne schnelle Computer droht auch die Vision vom autonomen Fahren in einer Sackgasse zu enden. Damit sich Autos zukünftig vollkommen selbstständig und unfallfrei durch den Verkehr bewegen können, müssen die riesigen Datenmengen, die die Kameras und Sensoren an Bord der Fahrzeuge produzieren, verarbeitet werden. Der Automobilzulieferer Continental trainiert seinen Notbremsassistenten auf Millionen von realen, meist aber virtuellen Straßenkilometern. Dabei fallen pro Testzyklus 12 bis 15 Petabyte Daten an. Diese müssen im Praxisbetrieb in Echtzeit in der Cloud gespeichert und von Zentralrechnern ausgewertet werden, um im Ernstfall einen Aufprall rechtzeitig zu verhindern. Zum Vergleich: 1,5 Petabyte entsprechen etwa 10 Milliarden Social-Media-Fotos oder 500 Milliarden DIN-A4-Seiten Text.

„Wenn die Unternehmen komplexe digitale Anwendungen rund um KI und autonomes Fahren weiterentwickeln wollen, werden sie in immer leistungsfähigere Chips investieren müssen”, stellt Köcher fest. „Während die Weltwirtschaft aufgrund von teilweise immer noch hohen Zinsen, Zöllen und anhaltenden geopolitischen Krisen eher schwach verläuft, ist das langfristige Potenzial für KI-Anwendungen immens. Der Nachfragetrend in der Halbleiterbranche in Richtung mehr Geschwindigkeit und höherer Effizienz wird daher unvermindert andauern.“

Abkehr vom Schweinezyklus.

Aus Sicht von Investorinnen und Investoren markiert der aktuelle Investitionsboom einen Paradigmenwechsel im Geschäft mit Halbleitern. Lange Zeit galten Computerchips als typisches Schweinezyklusprodukt. Jede Leistungsverbesserung und Produktinnovation löste eine Investitionsphase aus, die letztlich in Überkapazitäten mündete. Die Folge waren sinkende Margen und die Schließung von Werken. Mit der nächsten Chipgeneration begann der Zyklus dann von vorne. „Derzeit ist solch ein zyklischer Abschwung nicht in Sicht“, sagt Gunnar Heinze, der den Deka-Technologie verwaltet. „Bei Tech-Konzernen wie Meta, Alphabet & Co. genießt das Thema KI eine so große Aufmerksamkeit, dass sie trotz Unsicherheiten – wie etwa Zollstreitigkeiten – an ihren Investitionsplänen festhalten. Und in vielen Industriebereichen stehen produktive KI-Anwendungen erst noch am Anfang. Zwischenzeitliche Stagnationsphasen sind zwar nicht auszuschließen, aber die gesamte Branche wird so nachhaltige Wachstumsimpulse erhalten.“

Herausforderung für die beiden Deka-Manager ist es, im unübersichtlichen Halbleiterkosmos die chancenreichsten Unternehmen zu finden. Denn das hohe Innovationstempo erschwert es Unternehmen, Marktführerschaft und Wettbewerbsvorteile dauerhaft zu verteidigen. Gleichzeitig ist die Branchenstruktur vergleichsweise zerklüftet, und es gibt viele verschiedene Geschäftsmodelle am Markt. Zudem variieren die technischen Anforderungen an Chips, etwa in puncto Rechenleistung und Energieeffizienz, je nach Einsatzzweck. Dadurch haben im Einzelfall Anbieter mit spezifischem Know-how Vorteile.

„In vielen Bereichen ist die Trennlinie zu technisch angrenzenden Hardwarebereichen zunehmend schwer zu ziehen. Wir als Fondsmanager sind jedoch gefordert, die einzelnen Geschäftsmodelle bei Halbleitern genau zu analysieren und voneinander abzugrenzen, wenn wir nachhaltig erfolgreiche Unternehmen identifizieren wollen“, erläutert Köcher seine Strategie. Er konzentriert sich dabei eher auf Spezialisten als auf Generalisten. So hält der Deka-Experte die Chip-Designer, die sich auf die spezifischen Anforderungen beim Betrieb von Datencentern ausgerichtet haben, für sehr interessant. „Ebenso spannend sind Entwickler hochkomplexer Software, mit der die Architektur neuer Chip-Generationen entworfen wird“, beschreibt Köcher seinen Investmentansatz. In die engere Auswahl kommen für ihn auch Maschinenbauer, deren Anlagen zukünftige Chip-Generationen herstellen können, sowie Firmen, die ihre Patente an Partnerunternehmen lizenzieren..

Profiteur beim Ausbau der IT-Infrastruktur.

Ähnlich geht sein Kollege Heinze vor. Er setzt zum Beispiel auf Broadcom. Der US-Konzern gilt als Marktführer in der Netzwerktechnologie und zählt zu den Profiteuren beim Ausbau der weltweiten IT-Infrastruktur im Zuge von KI. „Zusätzlich verfügt Broadcom über ein stabiles, margenstarkes Softwaregeschäft“, erläutert Heinze. „Das führt im Ergebnis zu einem vergleichsweise stabilen, dynamischen Gewinnwachstum.“

Bei Nvidia, einem der größten Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen, sind sich beide einig. Die Aktie des nach Börsenkapitalisierung wertvollsten Unternehmens der Welt mit seinem charismatischen Chef Jensen Huang ist in beiden Fonds hoch gewichtet. „Auf die Unsicherheitsphase wegen DeepSeek, dem vermeintlich kostengünstigeren Wettbewerber von ChatGPT aus China, und zusätzlicher Zollrestriktionen durch die US-Regierung haben wir aktiv reagiert und unsere Positionen zunächst reduziert, dann aber nach und nach wieder aufgebaut“, erläutert Heinze. „Denn der Trend, dass Grafikchips immer leistungsfähiger und gleichzeitig erschwinglicher werden, geht ungebrochen weiter – und Nvidia als ‚Gorilla‘ in diesem Bereich wird davon am meisten profitieren.“

Wo Fonds ihre Stärken ausspielen.

Hoher Innovationsdruck, scharfer Wettbewerb und schnell wechselnde Trends: Wer erfolgreich in die dynamische Halbleiterbranche investieren will, benötigt Expertise und Erfahrung und muss den Markt laufend beobachten. Fonds können hier ihre Stärken ausspielen.

Quelle: fondsmagazin

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